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Sehr geehrte Bürger im Landkreis,

 

der Beirat für Menschen mit Behinderung hat Politiker gefragt, wie sie sich für einen Landkreis einsetzen wollen, in dem alle Bürger willkommen sind.  Sie sollen in allen Lebensbereichen (Schule, Beruf, Wahl der Wohnung, ...)  gleichberechtigt teilhaben können, sich entfalten und einbringen können. Dies fordert auch die Behindertenrechtskonvention. Deutschland hat diese Regeln anerkannt. Sie sind daher auch für den Landkreis gültig. Der Beirat hat deswegen bereits 2007 eine Teilhabeplanung gefordert. Sie wurde von der Universität Siegen durchgeführt und vom Bezirk Oberbayern finanziert. Unsere Teilhabeplanung gilt in Bayern als Modellprojekt an dem sich zum Beispiel die Stadt München, der Landkreis Rosenheim und andere orientieren.  Im Dezember 2010 wurde der Abschlussbericht der Teilhabeplanung in der Öffentlichkeit vorgestellt. Er enthält Analysen, Einschätzungen und Empfehlungen dazu, was wir verändern müssen. Der Beirat hat daraufhin im Februar 2011 eine Perspektivenkonferenz finanziert in der die notwendigen Strukturen, die Verantwortlichkeiten und die konkreten Schritte für den weiteren Weg festgelegt wurden. Es dauerte weitere drei Jahre bis im vergangenen Sommer ein Teilhaberat gegründet wurde. Bis zum heutigen Tag wurde noch keine einzige Handlungsempfehlung aufgegriffen und umgesetzt. Einzelne Verbesserungen - sei es im Verkehrswesen oder im Wohnungsbau - sind im wesentlichen der nachhaltigen und wo nötig auch kompromisslosen Vertretung der Interessen von Menschen mit Behinderung zu verdanken. Beirat und Behindertenbeauftragter konnten einiges auf den Weg bringen. Leider wurde die Zuständigkeit des Behindertenbeauftragten Anfang 2013 eingeschränkt sodass die vorgesehene Beratung und die Begleitung von Vorhaben nicht mehr im notwendigen Umfang stattfinden kann. Laut einer Umfrage der Landesbehindertenbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung liegt unser Landkreis mit der zeitlichen Ausstattung der Behindertenbeauftragten in Höhe von 125 Stunden im Jahr auf dem letzten Platz in Bayern ! Der bisherige Behindertenbeauftragte hatte im vergangenen Jahr sein Stundenbudget bereits Ende Mai aufgebraucht.  Die zukünftig politisch Verantwortlichen sehen sich einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, auf die wir Antworten und konkrete Maßnahmen erwarten.

Nachfolgend finden Sie die Stellungnahmen, welche die fünf Landratskandidaten auf der Podiumsdiskussion am 28. Februar in der Stadthalle Weilheim abgegeben haben. Wir hoffen, dass die Aussagen Ihnen eine zusätzliche Hilfe sein können, bei der Entscheidung, in wessen Verantwortung unsere Anliegen in den nächsten 6 Jahren gut aufgehoben sind.

Hier finden Sie die Einladung